20 Jahre Bürgerstiftung Biberach

2005 – also vor 20 Jahren – wurde die Bürgerstiftung Biberach ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass sich Bürger aktiv für das Gemeinwesen der Stadt und der Region Biberach einsetzen, um Projekte im sozialen und kulturellen Bereich sowie im Umwelt- und Naturschutz durchzuführen oder zu fördern. 2015 – vor 10 Jahren - startete der Hílfsfonds „1:1 – mensch zu mensch“, inzwischen ein Projekt unter dem Dach der Bürgerstiftung. 

Wir können deshalb in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen feiern:

20 Jahre Bürgerstiftung Biberach
10 Jahre „1:1 – mensch zu mensch“

Aus diesem Anlass möchten wir soziale Aktivitäten, ehrenamtliches Engagement, Projekte in sozialen und kulturellen Bereichen sowie im Umwelt- und Naturschutz fördern. Hierfür stellen wir ein Sonderbudget von 500 € pro Projekt zur Verfügung.
Wer kann sich bewerben?

Die Ausschreibung richtet sich an gemeinnützige Organisationen, Vereine und Initiativen sowie Schulen und Kindergärten/Kitas in Biberach und der Region.

Was fördern wir?
  • Projekte die in diesem Jahr neu gestartet oder umgesetzt werden und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dienen; hierunter fallen ausdrücklich auch Projekte, die der eigenen Stärkung dienen (wie Fortbildungen, gemeinsame Freizeiten etc,)
  • ·Die Projekte / Aktivitäten haben einen Bezug Biberach und der Region
  • ·Es ist eine konkrete Aktivität mit sichtbarem Ergebnis in 2025.

Wie funktioniert die Antragstellung?
Reichen Sie Ihren Förderantrag bis spätestens 30. Juni 2025 per E-Mail an info@buergerstiftung-biberach.de ein. Bitte fügen Sie eine kurze Projektbeschreibung sowie einen Finanzierungsplan bei.

Ein Meilenstein für die Kinder unserer Stadt

Kinderschutzbund Biberach startet Streetwork-Projekt für Kinder
Das dreijährige Pilotprojekt zielt darauf ab, gefährdete Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren durch mobile Sozialarbeit zu unterstützen. Der jährliche Finanzbedarf beträgt 100.000 Euro. Ermöglicht wird das Projekt durch die Bruno-Frey-Stiftung und die Bürgerstiftung Biberach.
Seit einigen Jahren berichten Fachleute wie die Streetworker von Jugend Aktiv, dass sich immer mehr Kinder aufgrund von schulischen Problemen, familiären Konflikten und teils beengten Wohnverhältnissen in der Öffentlichkeit aufhalten. Dort fallen sie durch ein Verhalten auf, das eigentlich für ältere Jugendliche typisch ist, zum Beispiel Cliquenbildung und ein riskanter Umgang mit Alkohol und Tabak. Diese Entwicklung lässt sich nicht nur in vielen Mittel- und Großstädten beobachten, sondern auch in Biberach.
Angebotslücke bei mobiler Kindersozialarbeit
Der Verein Jugend Aktiv deckt den Bedarf an mobiler Jugendsozialarbeit in Biberach für Jugendliche ab 14 Jahren ab. Zusätzlich braucht es aus Sicht des Kinderschutzbundes Biberach eine präventive mobile Kindersozialarbeit für die Altersgruppe der 6- bis 13-Jährigen. Diese Kinder werden bisher in Biberach nicht umfassend erreicht.
„Es kann nicht sein, dass wir diese Kinder allein lassen. Wir brauchen in Biberach ein niederschwelliges, offenes und kostenfreies Angebot, um die Situation für die Kinder zu stabilisieren und sie so früh wie möglich zu unterstützen. Jedes Kind hat das Recht auf soziale Teilhabe und eine altersgerechte Entwicklung“, unterstreicht Sonja Sälzle vom Teamvorstand des Kinderschutzbunds Biberach, der das neue Konzept „Kischufant“ entwickelt hat. Kischufant ist eine Wortschöpfung aus „Kinderschutz“ und dem blauen Elefanten, der als Symbol des Kinderschutzbundes für die Stärkung von Kindern steht.
Großzügige Unterstützung durch Biberacher Stiftungen
Um das Projekt umsetzen zu können, ist unter anderem eine sozialpädagogische Fachkraft in Vollzeit nötig. Für die Finanzierung der dreijährigen Pilotphase wurden dem Kinderschutzbund Biberach bereits Personalkostenzuschüsse des Landes Baden-Württemberg bewilligt. 30.000 Euro finanziert der Kinderschutzbund Biberach aus Eigenmitteln. Dies reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um den Finanzierungsbedarf von insgesamt 300.000 Euro zu decken. Daher ermöglichen zwei Biberacher Stiftungen das Kischufant-Projekt: Die Bruno-Frey-Stiftung stellt dem Kinderschutzbund 50.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Bürgerstiftung Biberach spendet jährlich 30.000 Euro.
„Viele bringen die Bruno-Frey-Stiftung mit Kulturförderung in Verbindung. Aber unser Stifter Bruno Frey hat uns auch mit der Unterstützung von Bedürftigen beauftragt – und genau das wird mit dem Kischufant-Projekt erreicht“, erklärt Thomas Hagel, Geschäftsführer der Bruno-Frey-Stiftung.
Karl Schley, Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Biberach, ergänzt: „Uns geht es um die Hilfe für benachteiligte und auffällige Kinder. Der Kinderschutzbund hat ein fundiertes Konzept entwickelt, mit dem die Verzahnung von aufsuchender Kindersozialarbeit und sozialer Gruppenarbeit in den neuen Räumen in der Ehinger Straße gelingen wird. Dies hat einen Vertrauensvorschuss verdient, den wir gerne gewähren. Für die Bürgerstiftung bedeutet dieses Großprojekt – neben den rund 20 weiteren Projekten, die wir jedes Jahr unterstützen – einen Meilenstein in unserer Entwicklung.“
Spenden ermöglichen Pilotphase
„Es ist ein starkes Zeichen, dass zwei große Biberacher Stiftungen die Förderung gemeinsam übernehmen. Wir bedanken uns herzlich und freuen uns sehr, dass wir nun zeitnah mit dem Projekt starten können“, erklärt Christine Kapfer im Namen des Kinderschutzbundes Biberach.
Auch Verena Fürgut, Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Biberach, steht dem Engagement des Kinderschutzbundes positiv gegenüber: „Ich freue mich sehr darüber, dass der Kinderschutzbund Biberach nach seiner Neuausrichtung mit dem Pilotprojekt ‚Kischufant‘ ein so anspruchsvolles Aufgabenfeld wie die mobile Kindersozialarbeit angeht und damit das vorhandene sozialpädagogische Angebot in der Stadt ergänzt. Ausdrücklich danke ich den Ehrenamtlichen des Vereins für ihre Arbeit und den Verantwortlichen der beiden Stiftungen für die großzügige finanzielle Unterstützung. Nur durch dieses Engagement kann diese Pilotphase, in der die tatsächlichen Bedarfe ermittelt und geeignete Organisationsformen getestet werden sollen, ermöglicht werden.“
Pilotprojekt für drei Jahre
Kischufant ist als Pilotprojekt für drei Jahre geplant und richtet sich insbesondere an benachteiligte und gefährdete Kinder in Biberach und dem direkten Umland. Um ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern, umfasst das Konzept vier Bereiche:
 1. Streetwork: Einstellung einer sozialpädagogischen Fachkraft, die im öffentlichen Raum Kontakt zu den betroffenen Kindern aufnimmt.
 2. Soziale Gruppenarbeit: Gruppenangebote im Freizeitbereich, damit die Kinder neue stabile Sozialkontakte entwickeln und gemeinsam Lernprozesse erleben können, angegliedert an den bereits bestehenden offenen Kindertreff K9 des Kinderschutzbundes in der Ehinger Straße 9.
 3. Einzelfallhilfe: Unterstützung von einzelnen Kindern (und gegebenenfalls deren Familien) bei individuellen Problemen. Hier kann auf freiwilliger Basis auch der Kontakt zu anderen Institutionen und Hilfsangeboten hergestellt werden.
 4. Gemeinwesenarbeit: Vernetzung und Sichtbarkeit in der Kommune sowie Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, ergänzt um eine Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die Situation von Kindern.
 Geplanter Start des Projekts ist im Januar 2025.

Bürgerstiftung Biberach 2024 

Auch im Jahr 2024 konnte die Bürgerstiftung Biberach dank der Unterstützung vieler Stifterinnen, Stifter und Spenderinnen, Spender eine Vielzahl wertvoller Projekte fördern. Insgesamt wurden knapp 51.000 € für gemeinnützige Initiativen überwiesen – ein bedeutender Beitrag für das soziale, kulturelle und gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. 

Zu den geförderten Projekten gehörten unter anderem: 
- Bewegungstreff für Senioren – ein Angebot für mehr Mobilität und Lebensfreude 
- Kirchenchoraufführung – kulturelle Bereicherung für die Gemeinde 
- Unterstützung für die St. Elisabeth Stiftung 
- Förderung des Montessori-Kinderhauses 
- Projektförderung „Schule gegen Rassismus“ 
- Projektförderung Theaterstück zur Suizidprävention
- Projektförderung zur Gewaltprävention in der Mali-Schule
- Anschaffung von Musikinstrumenten für JugendAktiv 
         
Unsere Aktivitäten 2024
Der Fahrradkurs für Frauen wurde in Kooperation mit der Verkehrswacht durchgeführt und hat vielen Teilnehmerinnen geholfen, sicher und selbstbewusst das Radfahren zu erlernen.

Der Schützenstand war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg und hat wichtige Einnahmen für die Finanzierung der Projekte erwirtschaftet.

Mit dem Projekt „Klassenzimmer im Grünen“ auf der eigenen Streuobstwiese konnten Kinder und Jugendliche die Natur als Lernraum entdecken.

Das Projekt „1:1 Mensch zu Mensch“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration und ermöglicht persönliche Unterstützung und schnelle finanzielle Hilfe.

Der PAPIER.frieden ist ein niederschwelliges, nicht rechtsverbindliches Beratungsangebot in Biberach, das sich an alle Bürgerinnen und Bürger richtet, die Unterstützung bei verschiedenen administrativen Aufgaben benötigen. 

Ein herzliches Dankeschön!
All dies wäre ohne unsere großzügigen Stifterinnen, Stifter und Spenderinnen, Spender nicht möglich. Ihr Engagement trägt maßgeblich dazu bei, das Leben in unserer Stadt positiv zu gestalten. Danke, dass Sie Teil dieser Gemeinschaft sind!


Unsere Arbeit: „Eigene Projekte“

1:1 – Mensch zu Mensch

Seit 2015 stehen rund 100 Spendendosen in der Stadt, die „Kleines Geld für große Hilfen“ sammeln. Daraus wurde eine Erfolgsgeschichte… (aufklappen)

Die Integration Geflüchteter war das Ziel des Spendenfonds zu seiner Gründung. Und mittlerweile erhält der Hilfsfonds neben viel Kleingeld auch namhafte Spenden, weil die Arbeit des von Thomas Fettback und Johannes Riedel entworfenen Projektes so überzeugt. Durchschnittlich etwa 1.000 Euro im Monat hat der Fonds seither für Hilfen zu Integration und Teilhabe ausgegeben: Arbeitskleidung, Teilnahme an Sprach- oder anderen Kursen, Mitgliedschaft im Sportverein, Musikunterricht, Nachhilfe, Gabelstaplerscheine, ein eigens organisierter Gastro-Kurs und vieles mehr. 

Der Fonds leistet mittlerweile allen Menschen Hilfe, die diese von anderer Stelle nicht oder nicht schnell genug bekommen. Anträge kommen jeweils von Dritten, ehrenamtlichen Helfern, Sozialarbeitern oder Ämtern. Bei Kleinbeträgen entscheiden die beiden Gründer auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung. Bei größeren Summen sprechen die Mitglieder des Arbeitskreises Integration der Bürgerstiftung, in dem auch Träger von Sozial- und Jugendarbeit vertreten sind.

Anträge per E-Mail: 

Spenden an „1:1 – Mensch zu Mensch“: 
IBAN: DE26 6309 0100 0615 0090 18, 
BIC: ULMVDE66 („Bürgerstiftung Biberach“)

Klassenzimmer im Grünen

Ein ganz besonderes Projekt ist die Streuobstwiese an der Mittelbiberacher Steige, die die Bürgerstiftung für Schulkinder rekultiviert hat. 

Das Projekt hat die „Auszeichnung der UN-Dekade für biologische Vielfalt" erhalten. Denn nur wer natürliche Artenvielfalt früh erlebt, lernt sie achten. Obstbäume sind der Kern des grünen Klassenzimmers. Dazu kommen Gemüsegarten, Naturteich, Bienenstock oder ein großes Insektenhaus. Es steht den Schulen der Region offen, ebenso BUND und NABU.
Viel getan hat sich im Frühjahr: Schuklassen von Matthias-Erzberger-Schule und Malischule sowie die NABU Naturentdecker haben die Kunst des Schnitts der Bäume erprobt und sie gedüngt. Obst- und Gartenbauberater Alexander Ego hat für einen „Erziehungsschnitt“ gesorgt.

Martin Rösler hat ein Demonstrationsfeld für Ackerbau sowie eine neue Blühfläche gehegt und gesät. Bald gibt es mit dem NABU eine öffentliche Führung "Morgenstimmung auf der Streuobstwiese".

Die Streuobstwiese ist nicht nur eine stadtnahe Perle der Natur, sondern auch eine Perle für die Bürgerstiftung Biberach.

Fahrradtraining für Frauen

In Kooperation mit der Verkehrswacht bietet die Bürgerstiftung Fahrradtraining für Frauen an.

Seit Herbst 2023 bietet die Bürgerstiftung Biberach ein Fahrradtraining für Frauen an, die noch kein Fahrrad fahren können. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, sich vertraut zu machen mit einem Rad und Verkehrsregeln lernen. Sie werden sie mobiler und können am Alltag besser teilhaben. Mehr noch: In lockerer Atmosphäre vernetzen sich die Teilnehmerinnen und lernen die deutsche Sprache.
Die zusätzlich organisierte Kinderbetreuung wird ebenfalls gut angenommen.
Ein besonderer Dank bei der Umsetzung des Projekts gilt der Verkehrswacht Biberach, dem Radservice Zipfel Biberach und der dem Fahrradladen Asyl in Bad Buchau.

Gütesiegel des Arbeitskreises Bürgerstiftungen